Isolierkanne

Was ist eine Isolierkanne?

Isolierkannen, auch Thermoskannen oder Thermosflaschen genannt, sind verschließbare Gefäße, welche den Wärmeaustausch zwischen ihrem Inhalt und der Umgebung minimieren. Sie können für Heiß- und Kaltgetränke verwendet werden und sorgen dafür, dass die Flüssigkeit ihre ursprüngliche Temperatur über einen längeren Zeitraum beibehält. Besonders Filterkaffeemaschinen sind oft mit einer Thermoskanne ausgestattet, um auch größere Mengen Kaffee für einige Zeit warmzuhalten.

Funktionsweise

Isolier- bzw. Thermoskannen sind so aufgebaut, dass die Wärmestrahlung von innen nach außen und umgekehrt möglichst klein gehalten wird. Die Kanne hat in der Regel eine Doppelwand, die aus zwei Schichten besteht. Zwischen diesen befindet sich keine Luft, sondern ein Vakuum (ein luftleerer Raum). Die Wärme des Getränks kann demnach auch nicht über die Luft nach außen abgegeben werden, wie es sonst der Fall wäre.

Geschichte

Die isolierende Wirkung eines Vakuums wurde bereits 1874 durch den schottischen Physikochemiker Sir James Dewar entdeckt und zum Warmhalten von Getränken genutzt. Dieser ließ seine Erfindung jedoch nicht patentieren, sodass der Glasbläser Reinhold Burger schließlich 1903 die Erfindung der Isolierflasche für sich beanspruchte und ihr den Namen Thermoskanne gab. Burger vermarktete „seine“ Thermoskannen erfolgreich weltweit, bis er sein Unternehmen einschließlich der Markenrechte 1909 schließlich verkaufte.

Isolierkanne oder Thermoskanne: was ist der Unterschied?

Vom technischen Standpunkt her besteht kein Unterschied zwischen einer Isolier- und einer Thermoskanne. Es handelt sich stattdessen um eine Frage des Markenrechts. So besitzt etwa das US-amerikanische Unternehmen Thermos L.L.C das offizielle Markenrecht an dem Begriff Thermos; allerdings wird dieser im allgemeinen Sprachgebrauch heutzutage so häufig verwendet, dass der Markenschutz im eigentlichen Sinne hier keine Anwendung mehr findet. Stattdessen wird die Bezeichnung „Thermoskanne“ inzwischen als Gattungsname und nicht mehr als explizite Marke gehandelt, und kann theoretisch von jedem genutzt werden.

Warum sind Thermoskannen innen verspiegelt?

Die Innenseite einer Thermoskanne ist häufig silbrig verspiegelt. Denn heiße Flüssigkeiten geben ihre Wärme nicht nur über die Luft ab, sondern auch über Wärmestrahlung. Die spiegelnde Innenverkleidung reflektiert diese Strahlung und verhindert so zusätzlich Wärmeverluste.

Welche Materialien werden verwendet?

Für die Innenhülle preiswerter Modelle wird häufig Glas verwendet, für die Außenhülle Kunststoff. Oft besteht zwischen den Schichten jedoch kein Vakuum; lediglich die Verspiegelung schützt vor einem Wärmeverlust. Der isolierende Effekt dieser Ausführungen ist also deutlich geringer. Innenhüllen aus Glas sind außerdem leicht zerbrechlich. Auch Modelle mit einer Außenhülle aus Edelstahlt oder Aluminium und einer verspiegelten Innenhülle aus Glas sind weit verbreitet. Diese Ausführungen sind zwar stabiler als Kunststoff-Varianten, doch der gläserne Innenteil kann auch hier leicht beschädigt werden (z.B. durch Herabfallen).

Edelstahl innen und außen

Die höchste Bruchsicherheit und Isolierung bietet mit Abstand die Kombination Edelstahl plus Edelstahl, sowohl für die äußere als auch für die innere Hülle. Säurebehandelte Thermoskannen können jedoch bei längerer Nutzungsdauer ihre isolierende Wirkung etwas verlieren, da sich die eingesetzten Säuren mit der Zeit in Wasserstoff umwandeln und in den Edelstahl einlagern können. Wasserstoff hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit und vermindert so die Isolierung des Vakuums. Außerdem besitzt Edelstahl einen leichten Eigengeschmack, der von einigen Menschen als unangenehm empfunden werden kann.