Grüner Kaffee

Was ist grüner Kaffee?

Unter grünem Kaffee versteht man grundsätzlich die ungerösteten, rohen Kaffeebohnen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Röstkaffee werden die Kaffeekirschen, in denen sich die Kaffeebohnen befinden, für die Kaffeespezialität lediglich getrocknet und anschließend geschält. Der Schritt der Kaffeeröstung wird dabei bewusst ausgelassen. Die getrockneten grünen Kaffeebohnen werden sowohl für die Zubereitung von Heißgetränken verwendet, als auch häufig in Form eines Extrakts angeboten. Dieser wird als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Pulvern oder Tabletten verkauft.

Ist „green coffee“ gesund?

Den rohen Kaffeebohnen werden zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit zugesprochen. So sollen sie nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch den Blutzuckerspiegel sowie den Blutdruck senken. Dabei spielt insbesondere die Chlorogensäure eine wichtige Rolle, die in den grünen Kaffeebohnen in vergleichsweise hoher Menge enthalten ist. So haben die meisten Lebensmittel einen Anteil von lediglich 7 Prozent der Säure; grüner Kaffee wartet hingegen mit 15 Prozent auf – der Extrakt aus den grünen Bohnen sogar mit 45 bis 70 Prozent. Chlorogensäure reagiert empfindlich auf Hitze, weshalb der Anteil bei geröstetem Kaffee deutlich niedriger liegt.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe des grünen Kaffees

Die verschiedenen Inhaltsstoffe der ungerösteten Kaffeebohnen bringen gleich mehrere positive Effekte für die Gesundheit mit sich.

Chlorogensäure

Bei Chlorogensäure handelt es sich um ein Antioxidationsmittel, welches nach dem Essen die Aufnahmen von Zucker ins Blut verlangsamt. So senkt der grüne Kaffee bei regelmäßigem Genuss langfristig den Blutzuckerspiegel. Weiterhin hemmt Chlorogensäure die Entstehung des Stresshormons Cortisol, welches zu einer Erhöhung des Blutdrucks beiträgt. Wie andere Antioxidantien auch neutralisiert Chlorogensäure außerdem freie Radikale. Dabei handelt es sich um Sauerstoffverbindungen im Körper, welche Zellschäden hervorrufen. Gut zu wissen: Ähnlich wie Koffein kann die Chlorogensäure den Homocystein-Spiegel erhöhen, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen kann. Bei einem erhöhten Homocystein-Spiegel sollte der Konsum von grünem Kaffee demnach ärztlich abgeklärt werden.

Trigonellin

Trigonellin zählt – wie auch Koffein – zu den Alkaloiden und trägt zur Bildung des Vitamins B3 bei. Außerdem wird Trigonellin eine aufputschende Wirkung zugeschrieben, die jedoch im Vergleich zu der von Röstkaffee eher gering ist.

Aminosäuren

Ganze 18 verschiedene Aminosäuren lassen sich in den ungerösteten Kaffeebohnen nachweisen. Diese haben eine positive Wirkung auf die Speicherung von Nährstoffen und den Stoffwechsel.

Lipide

Lipide dienen als Energielieferant und Fettspeicher. Bei den Lipiden in grünen Kaffeebohnen handelt es zum großen Teil (79 Prozent) um sogenannte Tryglyceride.

Koffein

Im Gegensatz zu gerösteten Kaffee ist der Koffeingehalt in der ungerösteten Variante deutlich niedriger: diese enthält lediglich 20 Milligramm auch pro Tasse (250ml). Eine Portion Kaffee enthält ungefähr fünfmal so viel. Als Wachmacher ist das moderne „Superfood“ also eher nicht geeignet.

Zubereitung

Die Zubereitung des grünen Kaffees ähnelt eher der von Tee als der klassischen Kaffeezubereitung. Die ganzen Bohnen werden über Nacht eingeweicht und anschließend kurz aufgekocht. Anschließend müssen sie bei mäßiger Hitze 15 Minuten ziehen, wobei sie regelmäßig umgerührt werden sollten. Wenn das Wasser leicht abgekühlt ist, wird es durch ein Sieb gegossen und ist anschließend trinkfertig. Schneller ist die Variante mit gemahlenen grünen Bohnen. Diese werden in einen Teebeutel gefüllt, mit kochendem Wasser übergossen und müssen anschließend einige Minuten ziehen. Gut zu wissen: Der grüne Kaffee ähnelt im Geschmack eher Kräutertees als der gerösteten Variante.